In Zeiten wie diesen, arbeiten immer mehr Menschen im Home Office. Wir verraten, wie sich der neue Alltag gestaltet und mit welcher Kleidung die Arbeit von zu Hause aus am besten gelingt.
Text: Carl Magazine
Foto: Ted Olsson
Veröffentlicht
3.4.2020
Unsere Kleidung hat größeren Einfluss auf unsere Produktivität als man sich vielleicht vorstellen kann, vor allem wenn sich die Arbeit von zu Hause aus über einen längeren Zeitraum erstreckt. Um die Effizienz aufrecht zu erhalten, gilt es gewohnte Routinen fortzuführen. Ein sorgfältig gewähltes Outfit, geregelte Arbeitszeiten und gängige Abläufe helfen die neue Situation galant zu meistern.
Wie so viele andere, arbeitet auch unsere Redaktion schon seit einiger Zeit nur mehr im Home Office. Diese Gelegenheit nutzen wir, um die besten Tipps und Tricks für gutes Gelingen mit Ihnen zu teilen.
Mikael Vallin - Redakteur und Stilberater
Ich bin es gewohnt, rund die Hälfte meiner Arbeitszeit in meinem Home-Office in Stockholm zu verbringen. Über die Jahre hinweg wurde mir immer mehr bewusst, welch große Rolle die persönliche Kleidung spielt, auch wenn kein direkter Kontakt zu Kunden oder Kollegen besteht. Das eigene Denken und Handeln steht in direktem Zusammenhang mit unserem Kleidungsstil. Auch eine ordentliche Rasur, gestylte Haare und ein Hauch Parfüm gehören zum Home-Office-Alltag.
Der Parkettboden in meinem Wohnzimmer, ein elegantes Relikt aus den 40er Jahren, fühlt sich immer ein wenig kühl an. Aus diesem Grund trage ich statt Brouges oder Loafers bequeme Mockassins oder elegante Hausschuhe. Die Schuhe definieren bekanntlich immer den entscheidenden Stilakzent. Mein ganz persönlicher Home-Office-Look setzt sich zusammen aus einem leichten Hemd, einem bequemen Sakko und statt der Krawatte wähle ich einen dünnen Schal unter dem locker geöffneten Hemdkragen. Die Arbeit von zu Hause kann auch dazu einladen, neue Kreationen auf die allgemeine Bürotauglichkeit zu testen.
David Brink - Einkauf und Redaktion
Wenn das eigene Wohnzimmer zum Büro umfunktioniert wird, kann das Home Office zur echten Herausforderung werden. Unser Gehirn erhält unwillkürlich widersprüchliche Signale, wodurch es ratsam ist, auch zu Hause morgens vom Schlafanzug zum gewohnten Büro-Outfit zu wechseln. Um die Professionalität zu erhalten, kleide ich mich deshalb wie an einem gewöhnlichen Arbeitstag. Mein Stil gestaltet sich, vor allem ohne eingeplante Meetings, eher informell. Die Italiener zeigen sich dabei als besonders geschickt. Die Kollektionen halten höchstes Qualitätsniveau mit entsprechendem Komfort und die diskrete Eleganz mit dem Flair des Südens helfen nicht nur Fokus, sondern auch Stil zu bewahren. Zur Videokonferenz wird dann ganz einfach das Sakko übergezogen.
Sebastian Frank - Chefredakteur
Schon seit geraumer Zeit arbeite ich immer an einem Tag der Woche im Home-Office. Um ganz ehrlich zu sein, kleide ich mich an diesen Tagen locker in einen gemütlichen Woll-Cardigan mit Schalkragen, ein weißes T-Shirt und Sweatpants. Das funktioniert im Grunde ganz problemlos. Arbeitet man jedoch auf unbestimmte Zeit von zu Hause aus, sieht die Situation schon etwas anders aus. Ich halte mich strikt an die morgendlichen Routinen, so als ob ich gleich auf dem Weg zum Bus wäre, um ins Büro zu fahren. Dazu gehört rechtzeitiges Aufstehen, ein ordentliches Frühstück, eine erfrischende Dusche und ein Outfit, das sich auch im Büro sehen lassen kann. Ein Overshirt, kombiniert mit weißen Jeans und einem Denim-Hemd ist sowohl office- als auch wohnzimmertauglich. Eine Duftkerze und entspannende Übungen auf der Yoga-Matte in der Mittagspause sowie ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft schaffen eine funktionierende Arbeitsatmosphäre.