TEXT: JON CARRINGTON
FOTOS: VOLHA HAPANENKA & EVELINA SVANTESSON
In Sachen Kleidung gelten Schuhe landläufig als eine der wichtigsten Investitionen. Dem können wir nur zustimmen. Denn nicht umsonst heißt es, man mustert sein Gegenüber in der Regel von oben bis unten oder umgekehrt. Früher oder später fällt der Blick auf jeden Fall auf die Schuhe.
PLANUNG DES SCHUHKAUFS
Die Wahl der richtigen Größe
Jeder Fuß ist anders – nehmen Sie Rücksicht auf Ihre Füße
Passform & Leisten von Schuhen
Verschiedene Größensysteme
Weitere Informationen rund um den Schuhkauf
Der langfristige Aufbau einer Garderobe für alle Anlässe erfordert Zeit und Energie. Hierzu gehören nicht zuletzt auch Schuhe – und der Aufwand lohnt sich! Wir können Ihnen nur empfehlen, sich eine Basisauswahl an Schuhen zuzulegen. Hiervon profitieren Sie gleich in doppelter Hinsicht: Finanziell und optisch – so machen Sie einfach einen guten Eindruck.
Tipp:Tragen Sie dasselbe Paar Schuhe nicht zwei Tage hintereinander. Hierdurch verschleißen die Schuhe schneller, da die Feuchtigkeit in der Zwischenzeit nicht entweichen kann. Ideal sind Schuhspanner bis zum nächsten Tragen der Schuhe, das erhöht die Haltbarkeit. |
In der Branche ist nicht selten zu hören, man sollte mindestens zwölf Paar Schuhe in seinem Kleiderschrank haben, um abwechseln zu können und auf alle Eventualitäten eines Jahres vorbereitet zu sein. Es mag etwas extravagant klingen, so viele Schuhe zu haben, rechnet man allerdings die lässigen Sommermodelle und Winterstiefel hinzu, kommt man recht schnell auf diese Anzahl.
Egal, wie viele Schuhe Sie schon im Schrank haben: Planen Sie Ihren Schuhkauf sorgfältig. Folgende Fragen können hilfreich sein, bevor Sie Schuhe kaufen...
Qualitätsschuhe mag etwas schwammig klingen, aber wir meinen hier handgefertigt Schuhe oder Schuhe in handgefertigter Qualität, häufig mit einer rahmengenähten Konstruktion. Diese Schuhe sind in der Regel etwas teurer in der Anschaffung, was sich aber langfristig auszahlt.
Diese Schuhe bieten u. a. folgende Vorteile:
Die richtige Größe auszuwählen, ist das größte Dilemma, vor dem man beim Schuhkauf steht. Viele finden gerade diese Entscheidung am schwierigsten.
Ja, das ist wirklich schwierig, aber wir möchten stattdessen die Gegenfrage stellen: Warum nur ein einziges Paar bestellen, das auf Anhieb perfekt passen soll? Stellen Sie sich vor, Sie gehen in ein Schuhgeschäft: Nehmen Sie dann einen Schuh vom Regal, schauen ihn sich an und gehen anschließend direkt zur Kasse und sagen: „Diesen Schuh möchte ich bitte in Größe 42 haben.“ Und danach gehen Sie nach Hause? Vermutlich eher nicht. Sie probieren diesen Schuh und verschiedene andere Modelle an, um das perfekte Paar zu finden. Und genau darum geht es: Mut, Zeit und Geduld zum Anprobieren, um am Ende das Modell zu finden, das Ihnen wirklich passt. Auf diese Weise erhalten Sie auch einen Überblick darüber, welche Größen Ihnen in welchen Schuhsystemen passen. Wenn man die Sache von Anfang an richtig angeht, erspart man sich künftig Frust und unnötigen Aufwand.
„Probieren Sie verschiedene Größen und Modelle an, bevor Sie sich entscheiden“
Verschiedene Hersteller verwenden bei der Fertigung ihrer Schuhe unterschiedliche Größensysteme und verschiedene Leisten, die nicht alle gleich am Fuß sitzen. Dazu gibt es noch verschiedene Passformen, was die Dinge auch nicht gerade leichter macht, aber hierzu kommen wir später.
Einen Schuh anzuprobieren, ist eigentlich keine große Sache. Einige Punkte sollte man allerdings beachten, um den Erfolg sicherzustellen.
Nehmen Sie es nicht persönlich: Es passt einfach nicht jeder Schuh zu jedem Fuß. Wir haben alle unterschiedliche Füße: manche schmaler, andere breiter oder höher. Manche Schuharten wie Oxford-Schuhe, Loafers und Monkstraps umschließen den Fuß relativ eng. Bei breiteren Füßen oder höherem Fußgewölbe kann es deswegen manchmal schwierig werden. Als Alternative bieten sich in der Regel Modelle mit offener statt geschlossener Schnürung (die bei Oxford-Schuhen die Regel ist) an. In manchen Fällen sind Modelle auch in einer weiteren Passform erhältlich.
Wenn man sich ein besonderes Modell zum ersten Mal ansieht, kann es leicht passierten, dass man nicht auf Passform und Leisten achtet. Am häufigsten fallen die Begriffe Leisten und Passform bei Qualitätsschuhen, handgemachten Schuhen oder rahmengenähten Schuhen. Selten werden Sie bei lässigeren Schuhen wie Sneakers und Segelschuhen darauf stoßen.
Einfach gesagt, ist der Leisten der Abguss eines Fußes. Um dieses Modell herum baut der Hersteller den Schuh auf. Die meisten Hersteller verwenden verschiedene Arten von Leisten in ihrer Fertigung, um den Bedürfnissen von unterschiedlichen Menschen und Füßen gerecht zu werden. Es ist gar nicht so selten, dass man allmählich seine „Stamm-Marke“ hat. Viele kaufen nur Modelle eines einzigen Herstellers, weil der Leisten einfach perfekt zu ihren Füßen passt.
Wenn man einen Leisten gefunden hat, der sich bewährt hat, aber einfach neugierig auf etwas Neues ist, empfehlen wir, sich einfach Zeit zu lassen und auszuprobieren. Tipps sind schön und gut. Am besten ist es aber natürlich, Sie experimentieren selbst und bilden sich Ihre eigene Meinung. Ein gut gemeinter Rat ist häufig sehr subjektiv und passt nicht unbedingt zu Ihren Voraussetzungen.
Wenn Sie mehr über verschiedene Leisten erfahren möchten, ist die Homepage von Crockett & Jones empfehlenswert. Hier finden Sie eine ausführliche Beschreibung zu den Leisten, die das Unternehmen verwendet.
Manche Hersteller fertigen ihre Schuhe in verschiedenen Passformen oder bieten ein bestimmtes Modell in einer Passform, die von der Norm abweicht, um andere, einzigartige Eigenschaften eines Schuhs auszugleichen. Das gilt beispielsweise für die bekannten Chelsea Boot von R.M. Williams. Die Schuhe haben größtenteils die Passform G, die etwas weiter als normal ist. Chelsea Boots sind in der Regel relativ schmal.
Bei englischen Herstellern sind die Passformen in der Regel von E-H eingeteilt, wobei die Passform F dem durchschnittlichen Fuß entspricht, E ist etwas schmaler und G etwas weiter. H ist nicht immer verfügbar, steht aber für eine besonders breite Passform. Die amerikanische Entsprechung zu diesem System lautet E-EEEE, wobei E eine schlanke Passform, EE Normal und EEEE besonders breit ist. Natürlich gibt es immer Ausnahmen von dieser Regel.
Mit der Auswahl des Modells ist es häufig leider noch nicht getan. Denn die Auswahl des Größensystems kann schwieriger als die eigentliche Modellauswahl sein. In Europa kennen wir vor allem das System der EU-Größen, beispielsweise die Größen 40-46. Dieses System wird insbesondere bei lässigeren Schuhen wie Sneakers verwendet. Bei eleganteren Modellen ist es dagegen praktisch, zwei weitere Größensysteme zu kennen: das englische und das amerikanische.
Um das Chaos perfekt zu machen, sehen sich das amerikanische und das englische Größensystem zum Verwechseln ähnlich: Beide basieren auf einem Zahlenbereich von 5-13. Bei den amerikanischen Herstellern ist die Größeneinteilung allerdings eine halbe Nummer größer als im englischen System. Die Größe 42 im EU-Größensystem entspricht beispielsweise der Größe UK 8 und der Größe US 8,5. Um Schuhe nicht eine halbe Nummer zu groß oder zu klein zu kaufen, sollten Sie deshalb immer darauf achten, woher die Marke kommt. Um Missverständnisse zu vermeiden, gibt Care of Carl für englische und amerikanische Größen in der Regel eine Umrechnung in mindestens ein anderes Größensystem an.
Die Umrechnungstabelle oben basiert auf dem gängigen „Standard“ der Branche. Auch hier gilt: Ausnahmen bestätigen die Regel. Es gibt immer einige Hersteller, die einen anderen Weg wählen.
ENTDECKEN: Das Schuhsortiment von Care of Carl
Der Schuhkauf ist ein Thema, über das sich unendlich viel sagen lässt. Wir haben uns entschieden, uns auf die grundlegenden Aspekte zu beschränken. Wenn Sie sich weiter in das Thema vertiefen möchten, können wir Ihnen die unten ausgewählten Artikel empfehlen, die wir früher geschrieben haben und die im Carl Magazine zu finden sind. Fragen zum Thema Schuhe können Sie jederzeit hier in den Kommentaren im Carl Magazine oder per E-Mail unter [email protected] an unsere Kundenberater stellen.
Die Antworten auf die häufigsten Fragen finden Sie hier.
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