Ja zu Leinen - aber ab wann?

Leinen - der Stoff aus dem der Sommer gemacht ist. Wer schätzt ihn nicht? Wir verraten, wie Sie den Stoff am besten auf Ihren Stil abstimmen.

Text: Mikael Vallin
Foto: Ted Olsson

Veröffentlicht 9.4.2020

Die Antwort ist so einfach, wie die Frage an sich: Vier Wochen nach dem letzten Schnee, wenn die Vögel fröhlich zwitschern und das erste zarte Grün zu sprießen beginnt. Spaß beiseite, wie bei allen anderen Stilfragen auch, gibt es keine in Stein gemeißelten Vorschriften. Leinen erfreut sich allseits großer Beliebtheit. Der Stoff aus der hochwertigen Naturfaser kühlt angenehm, beeindruckt durch interessante Oberflächenstrukturen und schützt zuverlässig vor Sonne.

Spezifische Eigenschaften wie das Stoffgewicht, praktische Materialmischungen wie Halbleinen und charakteristische Farbtöne kennzeichnen die natürliche Vielfalt. An meinem olivgrünen Leinenanzug schätze ich besonders die Mischung mit Baumwolle und die etwas festere Stoffqualität. Zusammen mit einem weißen Oxfordhemd, einem leichten Wollpullover im Farbton des Anzugs und einer Krawatte, kann Leinen auch bei kühleren Temperaturen zum Einsatz kommen.

Je dünner und heller das Leinen, desto stärker das Sommerfeeling. Sie meinen, Ihr Outfit ist zu sommerlich für die vorherrschenden Temperaturen? Hören Sie immer auf Ihr Bauchgefühl und bedenken Sie Folgendes: Ein Hemd und ein Sakko aus Leinen lassen die Luft zirkulieren und sorgen für einen angenehmen kühlenden Effekt an heißen Sommertagen. Sind die Temperaturen doch noch etwas frischer, kann ein T-Shirt aus Baumwolle darunter für etwas Wärme sorgen.

Auf die Kombination kommt es an. Leinenstoffe eignen sich auch hervorragend für Outfits in Verbindung mit Tweed- und Flanellanzügen. Das Material wirkt plötzlich nicht mehr ganz so sommerlich. Für den authentischen Sommerlook jedoch, kombinieren Sie ein Leinensakko und ein dünnes Leinenhemd in Weiß mit nonchalant geöffnetem Kragen oder eine Hose in weichem Offwhite-Ton.

Die Schuhe setzen wie immer den ausschlaggebenden Akzent. Wer sich richtig stilecht im edlen Sommeroutfit präsentieren möchte, wählt braune Loafers ohne Strümpfe. Schwarze Schuhe zu Leinen erfordern ein wenig Fingerspitzengefühl. Um allzu starke Kontraste zu vermeiden, empfiehlt sich in diesem Fall ein grauer Leinenanzug mit Autoschuhen aus Veloursleder oder besonders dezent geschnittene Loafers. Das unterstreicht den informellen Stil und entspannten Eindruck.

Leinen knittert gerne. Diese Tatsache zählt, wie der lässige Touch, zum festen Bestandteil der Stoffeigenschaften. Also kein Grund zu Panik, der edle Knittereffekt gehört dazu und rundet Ihr legeres Outfit stilgetreu ab.

Wenn also das Verlangen nach luftigem Leinen und sommerlichen Schuhen entsteht, ist mit größter Wahrscheinlichkeit auch die Zeit reif dafür. Vergessen Sie dabei nicht auf die vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten, die ganzjährig zur Anwendung kommen können. In diesem Sinne – Leinen los für kreative Outfits.